Früher wurde die Wandverkleidung als Holz als spießig und als Relikt der 1970er Jahre angesehen, doch heute erfährt diese Form der Wandgestaltung eine echte Renaissance. Durch neue Bearbeitungsmöglichkeiten und eine große Holzartenauswahl finden auch junge Baufamilien etwas Passendes für sich für ihr Eigenheim. Auch der ökologische Aspekt hat dazu beigetragen, dass sich immer mehr Häuslebauer für eine Wandverkleidung aus Holz entscheiden. Meist werden aber keine ganzen Räume, sondern einzelne Akzente wie eine einzelne Wand oder ein Wandelement mit dem nachwachsenden Rohstoff verkleidet.
Im Bauwesen findet sich Holz nicht nur als Ausstattungsmaterial, sondern es wird viel häufiger als Konstruktionsholz verwendet. Nicht nur in der Fertighausindustrie kommt der natürliche Baustoff zum Einsatz, sondern auch nach wie vor als Dachkonstruktion im konventionellen Bau. Aber auch im Treppenbau oder für Türen wird Massivholz genutzt. Als Ausstattungsmaterial wird Holz nicht nur als Wandpaneele verwendet, sondern auch für den Boden als Parkett oder als Dielenboden sowie als Deckenverkleidung.
Bei einer Decke können sowohl Zier- als auch Konstruktionsbalken zu sehen sein, da sie einem Raum klare Linien geben. Gleichzeitig belegen Studien, dass sichtbares Holz in Innenräumen sich positiv auf das Wohlbefinden der Bewohner auswirkt und damit die Lebensqualität steigert. Die sichtbaren Balken erwecken zudem auch einen Fachwerk-Charakter, auch wenn das Gebäude eine andere Bauweise aufweist. Auch Dachschrägen werden gerne mit Holzpaneelen verkleidet, da sie den Raum gemütlicher wirken lassen.
Wer sich für eine Wandverkleidung aus Holz entscheidet muss nicht gleich den kompletten Raum damit versehen. Es lassen sich auch einzelne Wandseiten auskleiden oder nur die halbe Höhe des Raumes. Je nach Geschmack der Bewohner kann hierbei eine individuelle Gestaltung erfolgen. Auch farbig gestrichene Kassettenvertäfelungen treffen immer häufiger den Geschmack der Bewohner. Sie bieten die Möglichkeit, Kabel und Leitungen zu verbergen und bei eventuellen Reparaturen problemlos wieder an sie heranzukommen. Zudem unterstützen sie den Schall- sowie den Wärmeschutz.
Nachfolgend zeigen wir einige Beispiele für verschiedene Formen der Wandverkleidung aus Holz. Dabei findet sich alles von klassischen bis hin zu modernen Möglichkeiten, die dem Raum einen ganz eigenen Charakter verleihen.
Die einzelnen schmalen Lamellen aus Nadelholz sorgen für eine optische Streckung der Ecke und treten dabei nicht zu dominant in den Vordergrund. Das Farbenspiel der Leisten bietet unterschiedliche Töne, die im Gesamtbild harmonisch und beruhigend auf den Betrachter wirken. Durch die klar begrenzte Fläche der Wandverkleidung aus Holz wird ein gezielter Eyecatcher erzeugt.
Das Konstruktionsholz der Decke in Kombination mit der Deckenverkleidung aus Holz sorgt für ein stimmiges Bild im Badezimmer und macht es heimelig. Mit einer hellen Holzlasur passt es sich den weiß gestrichenen Wänden an. Durch kräftige Farben bei den Badezimmermöbeln und die schiefervertäfelte Wand wurden klare Akzente gesetzt.
Durch Echtholz-Wandpaneele lassen sich einzelne Akzente setzen, wie hier an diesem Raumteiler. Durch die kräftigen Farben der Eichenverkleidung wirkt die weiße Badezimmerarmatur dezent. Zudem wird das offene Schlafzimmer klar in zwei Bereiche eingeteilt.
Für wen es etwas mehr Holz im Innenausbau sein darf, der kann auf viele verschiedene Wandverkleidungen zurückgreifen. Kurze Lamellen mit unterschiedlichen Dicken sorgen für eine Wand mit Struktur und machen sie damit lebendig. Die großflächigen Deckenplatten geben dem Raum wiederum Ruhe und sind in Kombination mit der weiß verputzten Wand in klare Zonen unterteilt.
Bei diesem Beispiel ist die Decken- und Wandverkleidung geradlinig gemasert. Sie wirkt kontinuierlich im Erscheinungsbild – ähnlich wie es auch beim skandinavischen Stil der Fall ist. Der Eichenboden, mit seinen Astlöchern und dunklen Verwachsungen, wirkt eher wild und macht den Raum natürlicher. Durch die eingezogenen weißen Wände werden dennoch klare Trennlinien zwischen Wohnzimmer und Küche gezogen.
Wer den Holzanteil in seinen Innenräumen dezenter halten möchte, kann sich auch auf kleine Flächen konzentrieren. In diesem Fall findet sich eine Eichenplatte über dem Sideboard, die mit Einbaustrahler besonders schön in Szene gesetzt wird.
Nicht nur moderne Formen der Wandverkleidungen aus Holz im Neubau sind beliebt. Auch der alpenländische Stil trifft den Geschmack der Baufamilien und strahlt eine urige Gemütlichkeit aus, wie sie zum Beispiel aus dem Wander- oder Skiurlaub geläufig ist. Diese Holzstube hat neben einer klassischen Wandverkleidung aus Zirbe einen Landhausdielenboden sowie eine Kassettendecke aus dem natürlichen Werkstoff Holz. Medizinische Studien haben ergeben, dass die Inhaltsstoffe der Zirbe beruhigend auf die Bewohner wirken und dass das Holz gleichzeitig antibakteriell ist.
Heute werden Badezimmer nicht ausschließlich mit Fliesen oder Putz versehen, sondern auch Massivholz findet sich immer häufiger in den Wohlfühloasen. Allerdings sind ein paar Dinge zu beachten, wenn Sie Holz im Badezimmer verbauen möchten.
Optional können auch Fliesen gewählt werden, die eine Holzoptik imitieren. Diese sind zwar pflegeleichter als Holz, haben aber nicht denselben optischen und haptischen Effekt wie der natürliche Werkstoff.
Das Holz für die Wandverkleidung muss nicht zwangsläufig als solche verwendet werden, sondern kann zum Beispiel bei Kaminbesitzern auch dekorativ an der Wand gestapelt werden. Das ist ein echter Hingucker und der natürliche Baustoff kann gleichzeitig seine gesundheitsfördernden Eigenschaften ausspielen. Allerdings sollte regelmäßig frisches Holz nachgelegt werden, damit dieser Effekt auch von Dauer ist.