Passivhäuser benötigen oft gar keine klassische Heizung mehr. Es reicht die eigene Körpertemperatur und die Abwärme von Elektrogeräten, wie dem Fernseher oder dem Toaster. Aber es kann natürlich auch einmal richtig kalt werden, besonders zu Jahresbeginn. Da helfen dann entweder die Lüftungsanlage oder alternativ eine klein dimensionierte und damit preisgünstig zu betreibende Heizung. Ihre Fensterflächen sind optimal an der Sonne ausgerichtet, um über Sonneneinstrahlung Wärme zu gewinnen. Der Restenergiebedarf energieeffizienter Eigenheime wird zum Beispiel über Solaranlagen oder Wärmepumpen gewonnen. Übrigens: Die Mehrkosten für ein Passivhaus, die durch den Einbau verschiedener Komponenten entstehen, sind für Sie bereits nach rund 10 Jahren rentabel.
Der Traum vieler umweltbewusster Hausbauer von der „Energieautarkie“ wird wahr, wenn mit Sonnenenergie Wärme und Strom erzeugt wird. Die Produktion von Strom über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist durch öffentliche Förderung so attraktiv geworden, dass Förderkonditionen und Vergütungen von der Politik mittlerweile gekappt werden mussten. Auch die Erwärmung von Brauchwasser und die Heizung können beispielsweise über Solarthermiekollektoren unterstützt oder vollständig gestemmt werden. Im Trend liegen Wärmepumpen, die Energie aus Erde, Luft oder Wasser für die Nutzung im Haus aufbereiten.
Sie wollen energieeffizient bauen? Mit einem Passivhaus liegen Sie dann goldrichtig. Wie eine Thermoskanne sorgt es dafür, dass das Gebäude die Raumwärme erhält. So werden teure Heizkosten reduziert. Ihre Gebäudehülle erleidet kaum Wärmeverluste. Für ein angenehmes Raumklima sorgt eine kontrollierte Lüftungsanlage. Vielfach ist eine Wärmerückgewinnung integriert: Die im Haus entstandene Wärme aus Bad und Küche wird auf frische Außenluft übertragen und wieder für die Beheizung der Räume genutzt. Fertighäuser können mit Leichtigkeit als Passivhaus realisiert werden – und es geht sogar noch viel mehr.
Wenn Sie interessiert daran sind, ein Passivhaus für sich als Eigenheim zu bauen oder kaufen, dann gilt es einige Aspekte zu berücksichtigen. Gerade im Zusammenhang mit dem Bau des Passivhauses gilt es die Aspekte zur Erreichung von Passivhausstandards zu beachten. Das fängt bei der Grundstücksauswahl an. Als Bauherren sollten Sie darauf achten, dass die Dachflächen nicht verschattet werden – große Bäume oder größere Häuser in unmittelbarer Nähe machen ein Grundstück für ein Passivhaus also eher ungeeignet.
Ein Grund für die schnelle Amortisation der Investitionskosten: Ein Passivhaus benötigt gut 90 Prozent weniger Heizenergie als ein altes Haus und immer noch gut 75 Prozent weniger als ein Neubau. Wollen Sie zusätzlich Energie produzieren und verkaufen – zum Beispiel durch Windenergie oder Photovoltaik erzeugten Strom – kann für Sie auch ein Plusenergiehaus in Frage kommen. Es erzeugt mehr regenerative Energie, als die Bewohner verbrauchen können und stellt diese durch den Verkauf an einen Stromanbieter der Allgemeinheit zur Verfügung. Der Passivhaus-Standard ist also nicht die letzte Stufe der Entwicklung von Energieeffizienz im Hausbau. Als neuer Trend gilt das Plusenergiehaus.
Ein Plusenergiehaus erzeugt im Laufe eines Jahres mehr Energie als die Bewohner verbrauchen. Die KfW-Bank vergibt zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für derart effiziente Häuser. Im Jahr 2017 wurden mehr als 85 Prozent der Holz-Fertighäuser von den führenden qualitätsgeprüften Herstellern als KfW-Effizienzhäuser realisiert. Viele neue Fertighäuser haben Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf dem Dach, mit denen Baufamilien einen Großteil der Energie für Heizung, Warmwasser und Strom selbst produzieren. Die Fertigbauweise und der natürliche Baustoff Holz sind für die neueste Generation energieeffizienter Eigenheime besonders gut geeignet.