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Erdarbeiten zum Verlegen einer Bodenplatte
Ratgeber - Tipps zum Hausbau,
08.07.2025

Erdarbeiten beim Hausbau

Erdarbeiten gehören beim Hausbau nicht zwingend zur Leistungsbeschreibung des Hausherstellers, sind allerdings der erste Meilenstein bei der Errichtung des Eigenheims.
Möchten sich Bauherren den Traum vom Eigenheim verwirklichen, müssen viele Dinge bedacht werden. Manche werden einem erst bewusst, wenn die Zeit schon drängt. Daher ist es ratsam, sich im Vorfeld ausreichend über das Themen Bauen zu informieren. Ein frühzeitiges Gespräch mit Fachberatern der Haushersteller hilft dabei Wissenslücken zu schließen. Denn ist erst einmal das Grundstück gekauft, die Bemusterung des Hauses vollzogen, die Entscheidung für ein Fertighaus mit Keller oder Bodenplatte gefallen und die Baugenehmigung erteilt, dann kann es schnell gehen: Als erstes stehen auf der Baustelle die Erdarbeiten an.

Wer kümmert sich um was auf der Baustelle?

Bagger bei Erdarbeiten für den Hausbau

Der erste Schritt auf der Baustelle sind die Erdarbeiten, die nicht zwingend in der Bauleistungsbeschreibung des Hausherstellers enthalten sein müssen. Auch der Hersteller der Bodenplatte oder des Kellers ist nicht verpflichtet, die Erdarbeiten mit anzubieten. Zwar gibt es Fertighaushersteller sowie Kellerbauer, die diesen Leistungspunkt im Vertrag aufführen. Aber im Regelfall gehört das nicht ins Angebot, sondern läuft unter dem Stichwort Baunebenkosten. Der Umfang der Erdarbeiten wird zwischen Bauherr und Erdbauunternehmen vereinbart und abgerechnet. Allerdings werden alle technischen Details zwischen Haushersteller, Kellerbauer und Erdbauunternehmen besprochen, sodass ein reibungsloser Ablauf auf der Baustelle garantiert werden kann. Die Erdarbeiten teilen sich grundsätzlich in drei Bereiche auf: Aushubarbeiten, Abfahren des Aushubs und Verfüllarbeiten.

Aushubarbeiten für das Fundament

Erdarbeiten auf einer Baustelle

Zu den Aushubarbeiten gehört das Abgraben des Oberbodens (Humusschicht) auf dem Baugrundstück. Im Regelfall wird eine Schicht mit rund 20 cm Tiefe abgetragen und auf dem Grundstück gelagert oder abgefahren. Diese Erdschicht wird beim Verfüllen wieder verwendet und ermöglicht später ein schnelles Wachstum für Pflanzen sowie den Rasen. Anschließend wird die eigentliche Baugrube ausgehoben, die entweder für eine Bodenplatte oder einen Keller nötig ist. Zudem müssen auch Kanäle für Leitungen, Abwasser, Leerrohre oder Flächen für Zisternen ausgegraben werden. Die Kosten der Aushubarbeiten richten sich je nach Bodenklasse, die in der DIN 18300 festgelegt ist. Ebenso werden die eingesetzten Maschinen und die Fachkräfte, die das Unternehmen für die Erdarbeiten benötigt, bei den Kosten mit eingerechnet.

Deponierung des Aushubs

Bodenanalyse vor den Erdarbeiten beim Hausbau

Um das abgetragene Erdreich an eine Deponie abführen zu dürfen, fordern Städte und Gemeinden meistens im Vorfeld eine Bodenanalyse: Damit soll verhindert werden, dass Deponien mit eventuellen Gefahrenstoffe wie Schwermetallen oder Altlasten verunreinigt werden. Das sorgt auch für ein Anstieg der Kosten bei den Erdarbeiten. Sollte der Boden dennoch belastet sein, muss dieser gesondert deponiert werden. Dementsprechend können auch die Kosten für die Entsorgung des Erdreichs steigen. Grundsätzlich macht die Deponierung des Erdreichs zwischen 30 bis 50 Prozent der Kosten für die Erdarbeiten aus.

Verfüllen der Baugrube

Auffüllen von Lücken nach dem Platzieren der Bodenplatte

Ist das Kellergeschoss errichtet oder die Bodenplatte gegossen, kann mit den Verfüllarbeiten begonnen werden. Besonders in den Bereichen, die später befestig sein sollen wie Zufahrten, Fußwege oder Stellplätze, müssen Maßnahmen gegen Setzungsprozesse durch Witterungseinflüsse erbracht werden. Daher empfiehlt sich ein filterstabiles und setzungsfreies Material wie Kiessand zu verwenden. Der auf dem Grundstück befindliche Mutterboden (Oberboden) kann dann um das Haus verteilt werden, sodass später einer schnellen Begrünung nichts im Wege steht. Die Kosten für die reinen Erdarbeiten belaufen sich je nach Bodenzusammensetzung, Baugrundstück, Lage und weiteren individuellen Anforderungen meist zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Die durchschnittlichen Kosten der Erdarbeiten sollten angehende Baufamilien unbedingt mit in die Kalkulation der Baunebenkosten einfließen lassen.

Das Bodengutachten bringt Gewissheit

Bodengutachten für den Hausbau

Das Bodengutachten ist nicht nur für die Baufamilie wichtig, um Gewissheit zu haben, dass sie auf gesundem Boden bauen und leben. Auch für Statiker, Kellerbauer und Tiefbauunternehmen bringt ein Bodengutachten einen wichtigen Nachweis über die Bodenbeschaffenheit für den anstehenden Hausbau. Ebenso können etwaige Mehrkosten für die Erdarbeiten vorab aufgedeckt oder ausgeschlossen werden. Unter Umständen muss der Boden ausgetauscht werden, da dieser durch Altlasten gesundheitsbedenklich ist oder da die Tragfähigkeit nicht gegeben ist. Gerade bei sandigen oder geröllartigen Böden (Schotterböden) fehlt die Bindung (Kohäsion) innerhalb des Erdreichs und damit kann die Statik nicht eindeutig berechnet werden. Hingegen sorgen lehmige Böden für Stabilität des Bodens, können aber hoch stehendes Grundwasser aufweisen. Wenn das Grundstück in geraumer tiefe Grundwasser beherbergt, bereitet das dem Keller sowie der Statik oftmals Probleme. Allerdings haben Kellerbauer hier Lösungen parat, wie „schwimmende Keller“, dem Grundwasser nichts anhaben kann.

Erschließungskosten nicht vergessen

Hausbaustelle mit Bodenplatte

Sind alle Erdarbeiten ausgeführt und die Bodenplatte oder der Keller errichtet, sollte bald auch die Erschließung des Grundstücks abgeschlossen sein. Hierbei fallen auch nochmal Erschließungskosten an, die mit dem jeweiligen Anbieter (Stadtwerke, Netzanbieter) zu begleichen sind. Allerdings werden häufig auch bereits erschlossene Baugrundstücke verkauft, die keine derartigen Kosten nach sich ziehen.

Fachliche Unterstützung beim Hausbau

Montage eines Fertighauses

Bei all diesen Schritten von den Erdarbeiten über das Fundament bis hin zum schlüsselfertigen Haus steht der Baufamilie grundsätzlich immer der Ansprechpartner des Fertighausunternehmens zur Seite und unterstützt sie beratend bei jedem Schritt. Diesen Service bieten die Hersteller von Fertighäusern all ihren Kunden, was im  konventionellen Hausbau nicht selbstverständlich ist und was der Baufamilie ein umso besseres Gefühl für ihr individuelles Projekt verschafft

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